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Press about Pirate Love

Gaybar Zine (November 05)
Eines vorab: Wenn dir MC5, Stooges, Radio Birdman und natürlich Johnny Thunders Fremdwörter sind und du bei unproduzierter Musik kotzen musst, die späten 60er und die 70er Prä-Punk-Phase nicht magst. dann vergiss diese Platte. Alle anderen, die dabei ein Glänzen in den Augen und Herzklopfen bekommen....Welcome to this Satanic Record!
Oh, Balingen, kleines Balingen. Hast du überhaupt eine Ahnung davon, das in deiner Mitte heranwächst? Oder besser, schon länger pulsiert Das glaube ich nicht, sonst wäre schon lang eine Bürgerinitiative „Balingens besorgte Mütter gegen wüsten Garagepunk“ gegründet worden. Denn das hier rasiert dir die Arschhaare beim bloßen Zuhören. Das geht schon so liebenswert los mit „Give me a name“. Wildes Geschrammel deluxe aus bis zum Anschlag aufgedrehten Amps, direkt zur Einstimmung. Ralph on fyre ist der Rotten Priest of Doom...gut, ok, das ist ein wenig weit hergeholt, aber zumindest klingt er so. Noch schlimmer ist es bei „For you“. What a mean bastard! Fieser die Vocals nie klangen! Ausserdem weiß der Song durch einen sehr geilen Bass zu gefallen. Sowieso, Nichtskönner sind die Jungs hier garantiert nicht. Das auch wenig Worte genügen, um die Sache mal klarzustellen beweist „Satisfy“, „Penetration Stigma“ könnte unter Umständen dafür sorgen, das die Vatikanische Glaubenskongregation auch mal in Balingen an die Tür klopft..
Gut, wer jetzt gedacht hat, das Pulver an Gemeinheit und Kratzbürstigkeit wäre schon verschossen, der irrt sich gewaltig. Denn „We were fine“ ist ungefähr so bekömmlich wie ein Sturz aus großer Höhe direkt auf den Hinterkopf.
Zum Glück bekommt man als Vinylbesitzer jetzt Gelegenheit für eine kleine Plattenumdrehpause, alle anderen müssen direkt weiterleiden mit „Kill the Plastic People“, ein sehr einfühlsamer Song gegen die popkulturelle Gleichschaltung und die perfekte Beschreibung für die Leute, die am Wochenende in den Treffpunkt (Großraumdisco in Balingen) strömen.
Wer jetzt gedacht hat, der Höhepunkt ist erreicht, hat sich verdammt noch eins geschnitten. Das folgende „Black Hole City“ wurde zum Inbegriff meiner Wochenenden, denn „This is not Black Hole City / This is where you went too far!“. Wer mich des öfteren im Bären (Kneipe in Balingen) erleben durfte, nachts um drei an einem Freitag Abend, der weiß, von was ich spreche. Titelstück ist Johnny Thunders „Pirate Love“, super Nummer, wie auf die Satanics zugeschnitten. Auch „Danger Zone“ wird zum geflügelten Wort bei der Satanic Army und „Burn Out“, der letzte Song, erklärt sich ja wohl von selbst.
Zu den Details. Onkel Ralph schreibt besser den je, fieser geht’s ja wohl nicht mehr, Zartbesaitete sollten besser weghören. Das kongeniale Zusammenspiel der Saitenfraktion ist schön anzuhören. Bei „For you“ herrscht ja schon fast ein Dialog zwischen Ralph, Shandog und Fab,so spielen sie sich die Bälle zu. Der Sound tut sein übriges. Wie nennt man das jetzt eigentlich? Retro oder Vintage? Ist ja auch egal, es klingt wie von vor dreißig Jahren. Und der gute Wilde prügelt das mit seinen treibenden Drums direkt in deine Hirnrinde. Und da bleibt es, denn Ohrwurmcharakter haben alle Songs. Vor allem die Tatsache, das alle Songs live und ohne Overdubs aufgenommen wurden, steht den Songs hervorragend zu Gesicht. Auf dem Cover steht schließlich auch „Musik to sing along, drink love and fight“...was Piraten eben so machen.
Es ist 4.45 Uhr am Morgen, als ich das hier schreibe, noch dazu nach zwei Flaschen Rotwein. Zu guter Letzt bin ich auch noch Mitglied der Satanic Army. Über die Objektivität dieser Plattenkritik darf sich jeder sein eigenes Urteil bilden, indem er sich verdammt noch mal diese gottverdammte LP kauft!

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madcap (at) stereosatanics.de