Press about Surrounded By Ghosts

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Schwarzwälder Bote (27. März 09)
Energiegeladenen Punkrock, das können viele Bands. Was die Stereo Satanics aus Balingen bringen, geht darüber hinaus. Das unterstreichen sie eindrucksvoll mit ihrem neuen Album „Surrounded By Ghosts“.
Die Stereo Satanics sind Minimalisten. Der Sound kommt rau, scheddrig und ungehobelt aus den Boxen, wenn Gitarrist und Sänger Ralph On Fyre, Gitarrist Dan Shandog, Bassist Black Matze und Schlagzeuger J. Wilde loslegen. Überflüssige Soli, müßige Wiederholungen sucht man vergebens – viele der 14 Songs bleiben unter der Zwei-Minuten-Grenze.
Doch darin verpacken die Stereo Satanics mitunter mehr Kreativität, als sich bei anderen Bands auf einer ganzen Platte findet. Sei es eine griffige Hookline, eine kleine rhythmische Verschiebung, ein wohlgesetzer Break: Jeder Song hat etwas, das ihn fest im Gehörgang verankert. Und so ist „Surrounded By Ghosts“ nicht nur für einige Überraschungen gut, sondern vor allem nie langweilig. Es ist eine Platte, die sich irgendwie ganz von selbst lauter dreht, sobald man sie auflegt.
Die Inspiration der Stereo Satanics ist der Garagen-Punk der 60er- und 70er-Jahre. Den staubfrei nostalgischen Eindruck verstärken die Hammond-Orgel und Versatzstücke aus dem Horrorpunk, bei denen wie im schönsten B-Movie gekreischt wird.
Neben einigen Midtempo-Nummern bietet die Platte vor allem schnelle und knallharte Bretter, aber immer mit ausgefuchsten Melodien und griffigen Riffs, bei denen die Stereo Satanics mit Instrumentenbeherrschung und ausgereiftem Zusammenspiel punkten. Denkbar ungewöhnlich für Genre und Band ist der Titelsong, der als Ballade auch wegen seiner beinahe epischen sieben Minuten Spielzeit und geradezu meditativer Gitarrenarbeit aus dem Rahmen fällt.
Für die Produktion zeichnete wieder Tom Spötter von den Göttinger Out-O-Space-Records verantwortlich. Das mit Lomographien von Nathalie Perreau hübsch gestaltete Booklet bietet die Texte zum Nachlesen, was dank manchem lyrischen Einfall der grotesken Art lohnt. Das bei Fading Ways erschienene Album gibt es als CD und auf Vinyl. 900 Stück der 1000er-Auflage sind schon weg. Auch in Finnland hört man inzwischen den Punkrock aus Balingen.
(Boris Retzlaff)