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Konzertbesprechungen 2000 |
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11.-13.8.00: Vegas
Shakedown - Las Vegas, Gold Coast Hotel |
3 Nights of Punk, Broken Blues and Primitive Rawk
Hier der komplette ausschweifend-geschwätzige Bericht aller Bands
die ich gesehen habe. Keine Tabus, keine offenen Fragen, this is complete,
folks!!! Meinen Fotoapparat hab ich leider erst am zweiten Tag mitgeschleppt,
deswegen habe ich's bei allen Fotos dazugeschrieben, wenn sie nicht von
mir sind.
Freitag, 11.8.00
Foto
von der Band-Website
Demonics
(Ballroom)
OK, ich war nur ein bisschen gespannt, denn von ihrer ersten Platte wollte
ich mich erstmal nur wegen des Covers nicht trennen. Lookout-mässiger
Ramones-Punk-Rock'n'Roll mit Melodie aber für Pope Ralfus zu weicheirig.
Es kam dann aber noch schlimmer als erwartet. Null Bewegung auf der Bühne,
die standen da wie Anfänger, tut mir leid. Die rot angemalten Gesichter
mit den Hörnern rissen die Sache auch nicht raus. Und es lag sicher nicht
am Vorbandstatus, denn das Publikum war von Anfang an bei der Sache, den
deutschen Respektsabstand kennen die Amis nicht. Hier wird jede Band gefeiert.
Demonics, Platte ok, live Durchfall.
Pinkz
(Showroom)
Naja. Ein paar dicke Mädels, alles ziemlich bunt, alles ziemlich poppig.
Zu poppig für mich. Zu wenig Spass schienen die Mädels zu haben. Sie zogen
Schnuten wie zickige grosse Schwestern, die einen immer in den Schwitzkasten
nehmen wollen.
Street Walkin' Cheetahs (Ballroom)
Harter wilder 70er Rock im Detroit-Style. Gut aber nicht gut genug.
Cheater
Slicks (Showroom)
Die erste Band, die mich halbwegs mitreissen konnte. 60s-Garage-Punk aus
Ohio, etwas R&B-ig, schön verhobelte Gitarren, aber immer noch nix
zum Ausrasten. Wenigstens liessen sie mich Wayne Kramer verpassen.
Foto
von der Band-Website
Throwrag
(Showroom)
Die Pioniere des Sailor-Rock aus Kalifornien inklusive Kontrabass, Waschbrett
und superdurchgeknalltem Sänger, der schon eine Stunde vor dem Konzert
auffiel, als er mit seinem höchst merkwürdigen Stock durch die Meute schlenderte.
Strange. Seemannstil. Sehr vielversprechend.
Monkey
Wrench (Ballroom)
"Supergroup" aus Mudhoney, Poison13 und Lubricated Goat-Leuten. Ich fand
sie schon auf ihrer ersten Platte beschissen. Wo Mudhoney wenigstens noch
gradeaus geht, verschleppen Monkey Wrench und bringen allerlei krumme
Dinger ins Spiel, die einem den Fuß einschlafen lassen. Mark Arms Rolle
bei Monkey Wrench ist, als wäre Jimi Hendrix als Solo-Sänger bei Emerson
Lake And Palmer eingestiegen... Jaja, ich weiss, weit hergeholt.
Stitches (Showroom)
Jetzt endlich kam Begeisterung ins Haus. Die Punk-Rock-Könige aus LA,
immer treu dem 77er-Style, immer treu dem nächsten Drink. Sie können vielleicht
nicht gut spielen, doch die Songs sind ok und der Sänger eine Reise wert.
Als dann plötzlich Schluss sein sollte, die Jungs aber noch einen Song
bringen wollten, nahte die erste Eskalation des Shakedowns. Die PA war
schon abgedreht, doch der Sänger nahm sich einfach einen leeren Bierbecher,
rammte den Boden mit ner Flasche raus und verstärkte seine Stimme dann
mit diesem Hilfsmittel. Scheiss drauf, we wanna rock. Alle Punkte für
die Stitches.
Foto
von der Band
The Fuzztones
(Ballroom)
Aaah, alte Helden. Genuss kündigte sich an. Ich hatte sie ja noch nie
live gesehen. Und es war schon überraschend, wie Rudi Protrudi es immer
wieder schafft, 20 Jahre jüngere Gesellen zu finden, die den 60's-Psych-Rock
genauso eingesaugt haben, wie er. Diesmal waren's zwei Freunde der Bomboras.
Alle, wie immer in schwarzem Leder und mit Vox-Gitarren. Schon beim ersten
Song traktierte Jake Cavaliere (auch Lords Of Altamont), seine Orgel mit
den Füssen und beim zweiten stand er drauf. Im Laufe des Sets beklagte
sich Rudi aber schwer darüber, dass sie keinen Soundcheck hatten, dass
er in seinem Leben noch nie über einen Marshall gespielt hätte und dass
die Leute doch bitte entschuldigen sollten, nicht die gewohnt professionelle
Show der Fuzztones serviert zu bekommen. Ich meine, ich war sicher nicht
hier, um mir sonderlich professionelle Bands anzuhören, also hatte ich
kein Problem, zu verkraften, dass irgendwann auch noch Rudi's Gitarrenkabel
zur Hölle gingen. Ein grösseres Problem hatte ich mit dem äusserst ruhigen
Set. Wenig alte flotte Nummern und ich meine, hart waren sie ja wohl sowieso
noch nie. Ich musste sie nach einer halben Stunde aber eh verlassen, da
im Showroom die Screws anstanden, eines der von mir am sehnlichsten erwarteten
Highlights.
Foto
von Frank Meyer (knac.com)
Skrews
(Showroom)
Mick Collins ist aus Detroit, schwarz und manche sagen er wäre schwul.
Ausserdem ist er mindestens 2 Meter gross und trägt All-Star-Chucks. Doch
gerade deswegen ist er für mich der grosse Ausnahmeathlet im Trash-Rock-Geschäft,
denn ich habe in meinem Leben noch keinen Neger gesehen, der solch abgefuckte
Musik macht. Meist ohne Bass, haben sich die Namen seiner Bands wie leuchtende
Scheisse in meinen Eingeweiden verewigt: Gories, Blacktop, King Sound
Quartett, Dirtbombs und jetzt die Skrews. Nebenher hat er auch einige
andere Bands, wie die Demolition Doll Rods produziert und mit seinem alten
Kumpel Dan Kroha von den Gories das beste Andre Williams-Album eingespielt.
Nun, 0:30h Ortszeit Las Vegas, betrat er die Bühne des Showrooms im Gold
Coast Hotel. Und zwar lachend. So breit lachend, dass eine Banane quer
in seinen Rachen gepasst hätte. Hier entfuhr mir das erste Kreischen auf
dem Shakedown. Die Band legte los, verhaute sich so oft, wie keine andere
und hörte nach 25 Minuten wieder auf. Genial. Meine These, der weltweit
grösste Gories-Fan zu sein, relativierte sich hier in angenehmem Gemeinsamkeitsgefühl.
Es gibt noch mehr Leute, die dieses schwarze Elend zu schätzen wissen.
Letzter Song war dann "I Hate Music" von Mad, das auch schon auf der aktuellen
LP zu hören ist. Bei dieser Krachorgie wurde Collins' Grinsen noch breiter,
unglaublich. Der schwarze Burt Lancaster. Eine Zugabe wurde der Band leider
verwehrt. Bei so kurzer Spielzeit eine Schande, doch die Skrews waren
zu brav und zu gut gelaunt, um mehr wie Enttäuschung auf die Karte zu
setzen. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr von den Stitches haben,
aber was solls.
Nashville
Pussy (Ballroom)
Corey ham sie ja glücklicherweise gefeuert. Drogenprobleme (!?). Die neue
Blondine am Bass ist hübscher und kommt auch besser rüber. Die ganze Band
scheint wieder Bock ohne Ende zu haben. Guter Auftritt!
Holly GoLightly (Showroom)
Eine Ex-Headcotees mit neuer Begleitband. Als die Leute jubelten noch
bevor sie überhaupt angefangen hatten, meinte die Lady: "Thanks, but wait
until we do something." Darauf aus dem Publikum: "Just stand there." Nett.
Holly brachte uns schönen ruhigen 60s-Garage-Pop, leider etwas zu ruhig,
um einen um die späte Uhrzeit noch wachzuhalten. So wurde die Zeit bis
zu den Weaklings fast zur Tortur.
Foto
von Frank Meyer (knac.com)
Weaklings (Showroom)
Schon am Nachmittag, wir hatten kaum das Hotel betreten, hing Bradley,
der Sänger der Weaklings, mit schwerster Schlagseite an der Bar. 12 Stunden
später betrat er die Bühne, auf Socken, Oberkörper frei und total unter
Strom. Dass dieser Mann riesig Bock hatte, war sofort klar, doch sein
unruhiger Blick liess uns Wetten abschliessen, wielange der Auftritt dauern
würde. "2 Songs und dann wird er verhaftet, kriegt die Fresse voll oder
verletzt sich derart, dass abgebrochen werden muss." war die interessanteste
Variante. Es kam dann aber doch nicht ganz so. Zwar schaffte er es, nach
10 Minuten bereits mehr als fünf Bierflaschen zertrümmert zu haben und
mindestens fünfmal derart von der Bühne ins Publikum gebrettert zu sein,
dass man wahrlich ans Ende des Sets oder seines Lebens glauben wollte,
doch er raffte sich immer wieder auf und auch eine Platzwunde auf der
Brust, aus der ein breiter dunkelroter Blutstreifen bis in seine Hose
lief, konnte ihn nicht abhalten, weiter Vollgas zu geben. "That's what
I'm always talking about!" wusste er dann auch fingeraufdiebrusttippend
zu seinem Bassisten zu sagen. Aber auch die Band liess sich nicht lumpen.
Egal, was Bradley gerade trieb oder wohin er verschwunden war, sie prügelten
ungerrührt weiter. Fazit: Feinster Punk-Rock'n'Roll in Dead Boys-, Stooges-Manier,
der übrigens auch auf Platte total überzeugt. Vollste Punktzahl. Christoph
und Jochen trafen Bradley am Montag, als er, ordentlich frisiert, sein
Gepäck schön auf einem Rentnerwägelchen gestapelt, aus dem Hotel auscheckte.
Für Deutschland meinte er, hätten sie wohl Anfang 2001 anvisiert. Freu.
Throttlefinger
(Showroom)
Drei Uhr früh und die Weaklings endlich von der Bühne gekratzt, schien
die Luft jetzt raus. Bis auf 30 Leute verpissten sich alle. Schade eigentlich,
denn Throttlefinger wussten schwer zu gefallen. Das Bulldozer-Punk-Metal-Trio
hämmerte uns endgültig zu Tode. Besonders gefiel der Gitarrist, dessen
weisse Flying V am Ende blutrot war. Feines Ende. Es folgte eine Schar
Hotel-Security, die uns recht unlocker aus dem Saal wiesen, damit "hier
sauber gemacht werden kann". Man hatte schwer das Gefühl als würden sie
mit Säuberung nicht nur den Fussboden meinen. Friday Bloody Friday.
Sonnabend, 12.8.00
Wongs (Showroom)
Punkt 15 Uhr waren wir wieder vor Ort. Die Wongs sind auf Rip-Off Records,
hatten aber auch einen netten Reatards-Beilklang. Die Vorliebe für die
neue Teenage-Hate-Generation wusste der Gitarrist auch per T-Shirt auszudrücken.
Am Ende machte er dann noch etwas überkünstelte Riot. Das wirkte nicht
sehr nothing-to-loose-mässig, doch man kann auch am frühen Nachmittag
nicht schon alles von einer Band erwarten.
Wenn
man genau hinsieht, kann man rechts Godzille im Gespräch mit einem dahergekifften
Ami erkennen. Beachtet aber bitte vor allem die Lady links in der Unterwäsche.
Wow!
The
Leaving Trains (Showroom)
Woah. Fallen James macht jetzt auf Transe. Wusste ich noch gar nicht.
Das kommt zusammen mit zwei Mädels in der Band schon ganz cool rüber und
seine Sprüche haben auch etwas sehr überlegen Lockeres. Das Foto stammt
aber aus den späten Abendstunden, als ich ihn nochmal im Publikum erspähte.
Leaving Trains waren sehr anständig gespielter nur leicht punkiger Rock,
eigentlich nie mein Ding gewesen, doch dieser Auftritt war amüsant und
einfach schön.
Catheters
(Showroom)
OK, darauf hatte ich mich heute als erstes gefreut. Die hübschen Seattle-Youngsters
legten auch ganz nett los, doch nicht zum erstenmal während des Shakedowns
hatte ich das Gefühl, dass die Band ihre besten Songs weglässt. Fuck.
Irgendwie hatte ich von deren El.Frank-mässigen Garage-Punk ein klein
wenig mehr erwartet.
Bantam Rooster (Ballroom)
Ah, diese Band hätte auch schön in den kleineren Showroom gepasst, denn
als Two-Piece war ihnen die Bühne in diesem Saal doch wohl etwas zu gross.
Der muntere Punk/R&B-Slop, wäre in Showroom-Atmosphäre angenehmer
gewesen. So hielt ich's hier auch nur einige Songs lang aus.
Foto
von der Band-Website
Valentine
Killers (Showroom)
Bis auf die gut gelaunte Schlagzeugerin, die aber leider nicht genug Kraft
für diese Band entwickelt, jagten diese Brüder ganz schön wüst über ihre
Songs hinweg. Allerdings war das die ganz klar hässlichste Band des ganzen
Festivals. Insbesondere der Lead-Gitarrist sah aus wie ein Bruder Robert
Crumbs im Seveso-Look. Dennoch sägte sein Sound einem die Hirnschale entzwei
und er warf am Ende des Sets seine Gitarre bis unter die Bühnendecke.
Lob! Wir nicken anerkennend.
Foto
von Frank Meyer (knac.com)
Super Bees (Showroom)
Und das war dann wirklich eine der grössten Überraschungen des Shakedowns.
Klar war, dass der alte Joneses-Frontman eine korrekte Vergangenheit hat,
doch da hat er sich ja eine feine Kapelle zusammengestellt. Coolstes Outfit,
beste Songs. Late 70s-Rock würde ich mal sagen, so als würden die Stones
nebenher in einer Punk-Band spielen. Yeehaw!!
The Dragons
(Ballroom)
Hier warf ich nur einen kurzen Blick rein, als ich meine Hotelzimmerkollegen
suchte, da ich während der Superbees zum erstenmal schwer nach meinem
Fotoapparat lechzte. Leider war niemand zu finden. Die Dragons standen,
so im Vorbeigehen beobachtet, gar nicht übel auf der Bühne. Leider mag
ich ihren emocore-igen Punk-Rock nicht besonders, vorallem den Gesang
nicht. Wegen Kürze keine Wertung.
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Bradley versucht Terri von seinen Knutschqualitäten
zu überzeugen |
Texas Terri
& The Stiff Ones (Showroom)
Die können froh sein, dass man sie noch im Showroom aufhausen liess. Von
der Bekanntheit her war das wohl schon die Grenze. Terris Ruf von wüsten
Live-Shows mit Auf-die-Bühne-Pissen, vollständiger Entblössung und noch
viel schlimmeren Dingen eilte ihr voraus. Der Showroom war nie voller
als während dieser Dreiviertelstunde. Die Band prügelt zwar recht belanglosen
Mitgröhl-Punk-Rock, doch was die Alte macht, ist halt schon cool anzuschauen.
Leider traute sie sich wohl in den Staaten nicht zu zeigen, was sie sonst
so gerne auspackt. Dafür knutschte sie bereits vor dem ersten Ton die
halbe erste Reihe in Grund und Boden und den Rest der Show besorgte wieder
Bradley von den Weaklings, der sich wohl vorgenommen hatte, diesen Abend
noch etwas mit Terri zu unternehmen, ich denke da an ein gepflegtes Gespräch
bei einem Coffee an der Bar. So nahm er jede Gelegenheit wahr, um an Terri
herumzuziehen, herumzufingern und sich bei ihr einzuschleimen. Als die
rote Dame aus Texas dann gegen Ende alle Leute auf die Bühne zerrte, hopste
er natürlich gleich mit rauf und zeigte dem Bassisten mal, wie es sich
anfühlt, wenn man im Bradley-Suizid-Style von der Bühne knallt. Ich dachte
schon, jetzt gibt's Zoff, doch als der hünenhafte Mann sich wieder aufrichtete
und seinen Bass ortete, hatte er für Bradley durchaus einen Soul-Brother-Handschlag
übrig. Vom Entertainment her, war der Auftritt Texas Terris also erste
Sahne und deswegen gibt's ...
Dead
Moon (Ballroom)
Da waren Dead Moon schon besinnlicher und noch ein paar Jährchen älter.
Dafür sind sie schon viele Jahre lebende Legende und das zurecht. Unfassbar
locker und erfahren, doch niemals überroutiniert, servieren sie Hit auf
Hit. Dead Moon sind Götter und der Shakedown-Auftritt war grandios.
Foto
von der Band-Website
Lords Of Altamont
(Showroom)
Hab ich nicht live aber hinterher auf Video gesehen (Zille hat ein bisschen
gefilmt). Geiler 60s-Psych mit schwerem 70s-Rock-Einschlag, schöner Lightshow
und einer brennenden Orgel mit Jake Cavaliere (auch Fuzztones) als Frontman.
Andre
Williams (Ballroom)
The Black Godfather mit einer extrem powervollen Band und glasklarem Sound,
im Ballroom keineswegs üblich. Mein Gott, niemals habe ich einen 64jährigen
Mann gesehen, der sich derartig am Schritt rumfummelte. Der Alte ist unersättlich
in seiner Gier nach Pussies und das tut er kräftig mittels seiner Songtexte
kund. Wunderbarer R&B vom vielbegehrten Altmeister, der sich quer
durch alle Bands singt, die ihn gerade verehren. Besonders gelungen war
sein kompletter Anzugwechsel, während die Band "Pussy Stank" intonierte.
Der Jubel des Publikums anhand dieser Aktion liess ihn dann wohl endgültig
vergessen, weswegen noch während der Ankündigung ein Vertrauter die Bühne
betrat, der meinte, er müsse Andre noch überzeugen, dass auch dieses Publikum
ihn mag. Andre war am Vorabend auch schon im Hotel und sah die ganzen
wildaufgemachten jungen Leute. Da zweifelte er vermutlich daran, ob jene
Punk-Rock-Meute auf seiner Seite stehen würde.
The Flesh
Eaters (Showroom)
Alte Band, die gab's auch schon 1977, doch hier musste alles schief gelaufen
sein. Als ich ankam standen nicht mehr als 50 Leute vor die Bühne und
der Band hingen die Fressen bis zum Boden. "Na wenigstens haben sie den
Saal leergespielt." meinte Kollege Tom, der die ganze Sache humorvoll
nahm, obwohl die Fleischfresser zu seinen Favoriten zählten. Am Anfang
des Sets muss der Saal voll gewesen sein, doch Soundprobleme zwangen die
Live-Spannung immer wieder in die Knie. Ich habe zu wenig gesehen und
die Flesh Eaters waren auch noch nie mein Ding gewesen. Also keine Wertung.
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The Donnas
(Ballroom)
Also die Pause wieder genutzt und schnell hochgehechelt, um zu sehen,
wie die Amis auf die Donnas reagieren. Vom Limelight-Publikum in Stuttgart
waren die schnöseligen Damen ja wohl eher enttäuscht, da sie sich die
Frechheit rausnahmen, die Bühne zugabenlos nach 25 Minuten zu verlassen.
Aber hier war anscheinend alles nach Geschmack. Ich stand ziemlich mittig
im Pulk und hinter und vor mir fingen die Maniacs gleich an rumzuhoppeln.
Das mag ich gar nicht und so lief ich nach zwei drei Songs wieder weg.
Mir ist jetzt klar geworden, dass die Donnas in den USA wohl schon recht
etabliert sind und in Deutschland einfach keinen Bock hatten, solche kleinen
Clubs zu spielen. Besondere Note am Rande: Alt-Guru Johnny Legend (bekannt
von Filmen wie Dopemania oder Sleazemania und seinen vielen abgefahrenen
Schallplatten), der jede Band im Ballroom auf seine unvergleichliche Art
ansagte, fehlte bei den Donnas. Möglicher Grund a) er mag die dämlichen
kleinen Ratten nicht, möglicher Grund b) er wollte die Flesh Eaters sehen,
denn - huch(!) - nur während der Flesh Eaters sah ich den guten Mann im
Showroom.
Gimmicks (Showroom)
So kam ich also zu den Gimmicks, ein Mix aus 70s Detroit-Rock und 60s-Garage-Punk.
Auch Chrome Cranks beeinflusster R&B stank da ein wenig durch. Hab
nur ein paar Songs gesehen, der Sänger wälzte sich schon auf dem Boden
als ich ankam. War also eine durchaus feine Sache.
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Raunch Hands (Ballroom)
Hier hatte ich deutlich mehr erwartet. Die Raunch Hands standen weit oben
auf meiner Da-freu-ich-mich-schon-besonders-drauf-Liste. Sleazy drunken
Rock'n'Roll, soweit ok, doch insgesamt waren sie eben einfach zu lahm,
verdammt! Auch wenn sie sich schon vor, keine Ahnung, sieben oder acht
Jahren aufgelöst haben und sich extra für diesen Auftritt wieder formierten:
Das war zu wenig. Hätten sie's lieber bleiben gelassen! Der Drummer war
immerhin bockstark, auch Gitarrist Mariconda hatte riesig Spass und war
so brutal hergesoffen, dass er nur noch lallen konnte. Im Laufe der Jahre
hat ihm das reine Produzentendasein aber auch einige Kilos aufgebürdet,
doch was soll's. Spielen konnte er auf alle Fälle. Bei Sänger Chandler
liess die Sause dann aber nach. Keine Ahnung ob er niemals mehr drauf
hatte, als an diesem Abend, denn live habe ich sie noch nie zuvor erlebt.
Ich war einfach enttäuscht. Mehr Offensive, mehr Witz, das hatte ich erwartet,
doch irgendwie war's nur langweilig. Vielleicht war ja auch entscheidend,
was Zille am nächsten Abend herausfand, als er Sänger Chandler im Aufzug
traf und es ihm gelang, den Typen unter Aussicht auf einen Drink, auf
unser Hotelzimmer zu locken. Chandler, der immer noch im selben T-Shirt
rumlief wie beim Auftritt, meinte, dass sich die Band wohl doch nicht
so gut verstand, wie ursprünglich erhofft. Nun gut, wenn man sich nicht
leiden kann, kann man auch keine mitreissenden Gigs spielen.
The YoYo's (Showroom)
So kam ich also noch in den Genuss der YoYo's, denen ich schon vom Namen
her nicht die geringste Chance gegeben hätte. Nach den müden Raunch Hands
war hier aber ne Menge Esprit drin. Poppige Punk-Rock-Songs von ein paar
hübschen Greaser-Typen, extrem nach vorne abgepeitscht und mit gepfeffertem
Sound. Der Merchandise-Stand wurde anschliessend von den weiblichen Fans
fast niedergerissen.
The Reds (Showroom)
Der Knaller des Tages. Es war zwar jetzt schon drei Uhr morgens, doch
die Reds holten alles aus uns raus. Alle vier trugen Einheits-T-Shirts
(militärgrün mit rotem Stern drauf), die Gitarren spielten sie nicht,
sondern hackten sie stakkatoartig und darüber donnerte uns ein wundervoll
aggressiver Gesang aus vier Kehlen entgegen. Yess, das ist feine Musik,
sag ich Euch! 60s-Garage-Punk mit 77er-Einschlag, wie für Rip Off-Records
geschaffen (wo sie auch gerade ihre erste LP veröffentlicht haben), nur
noch um eine interessante musikalische Note und ein gewagtes Image bereichert.
Als es den Gitarristen (auf dem Foto im Vordergrund) dann von der Bühne
schlug, schmetterte er seine Klampfe mit einer derart aggressiven Geste
wieder zurück, wo sie dann auch geräuschvoll vorm Amp zum Liegen kam,
dass einem das Herz jubilierte und wir alle spontan applaudierten, als
hätte Herbie Hancock gerade ein besonders schwieriges Solo zu Ende gebracht.
Jaja, so hat jedes Genre seine eigenen Standing Ovations.
Sonntag, 13.8.00
Latest Flames (Showroom)
Die erste Band, Vermins, schenkten wir uns heute. Es war eh noch nix los,
doch Frank meinte, die hätten mir sicher gut gefallen. Ah, Shit, was du
auch machst ist verkehrt. Mit Konzerten ist es manchmal wie mit Frauen.
Latest Flames waren schröcklich laut. Nix gegen Lautstärke, aber zu dieser
Zeit im nicht mal halbgefüllten Showroom, war das deutlich too much. Die
Gitarren schrillten wie die Sirenen und ich suchte nach vier fünf Songs
das Weite, dabei waren sie eigentlich gar nicht übel, die direkt in Las
Vegas ansässigen Garagen-Glitter-Blues-Punks (naja, manchmal ist es wirklich
schwer, Bands mit zwei drei Worten zu beschreiben).
Zodiac Killers (Ballroom)
Gott, wie hatte ich mich auf diese Band gefreut. Doch kurz zuvor musste
ich nochmal ins Hotelzimmer hoch, um ein paar signierte Dictators-Singles
in Sicherheit zu bringen, von denen ich dachte, ich müsste sie sofort
kaufen, da nur ein paar Stück aufm Tisch lagen. Später lagen da immer
wieder neue, das machte es mir dann nicht leichter, denn wegen dieser
Aktion verpasste ich die Hälfte der Zodiac Killers und durfte sie dann
auch aus entsprechender Entfernung beobachten, da alles vorne schon zu
war. Dreck! Aber egal. Lowery war eh nicht gut drauf. Ich glaube, dass
Lowery nie gut drauf ist. Ich bin mir sogar sicher, dass Lowery ein grosses
Arschloch ist, der CEO von Rip Off-Records, der einst mit Supercharger
Akzente setzte, für diese Band auch sein Label ins Leben rief und eine
Schar an Nachahmern inspirierte. Von der beleidigten Fresse des Oberabrippers
abgesehen, brachten die Killers aber ein blitzsauberes Set. Das ist Musik,
wie sie mir gefällt. Hierfür würde ich alles tun! Alles!!! Superflotter
Rip-Offs-Punk-Rock mit dem typisch nöhlenden Gesang, garantiert nie über
2 Minuten und in jedem Song die passende Hookline. Perfekt auch das Outfit.
Die Lady mit (Kunst-)blutverschmiertem Dress und alle trugen eine nazimässige
Armbinde mit dem Bandlogo drauf. Sitzt!
(einen
blöden Lowery müssen wir abziehen)
Von Zippers (Showroom)
Hier konnte ich mich jetzt an die Stange vorarbeiten. Die kanadischen
Kaiser-Wilhelm-Garage-Rocker wollte ich mir schon aus der Nähe ansehen.
Leider haben sie ihr altes Image abgelegt, kommen jetzt ganz normal und
ohne die humoristische Note daher. Die Songs sitzen aber noch wie früher.
Leider waren sie noch nie in Europa, deswegen war ich ja auch so gespannt.
Am Ende sogar noch mit Unterstützung des Lazy Cowgirls-Sängers Pat Todd.
Pretty.
Cellblock 5 (Showroom)
Gerade noch den letzten Song erwischt. Ein paar Jungs in matrosengestreiften
Shirts. Sahen recht harmlos aus, der Punk-Rock war aber doch recht detroitgeschwängert.
Wegen der Kürze möchte ich keine Wertung geben.
B-Movie-Rats (Showroom)
Die schaute ich mir eigentlich nur an, weil ich mir oben die Bobbyteens
ersparen wollte, denn in
der Schweiz letztens haben sie ja wohl extrem abgeloost. Doch was
geschah? Sie rockten, dass man glaubte, alle Höllenteufel wären los. OK,
der zweite Gitarrist bringt dem Sound natürlich Vorteile, doch der alte
Gitarrist sägte einem schon alleine den Schädel durch. In der Schweiz
waren's wohl doch einfach die ganzen Umstände, die den Auftritt floppen
liessen. Heuer waren sie einfach perfekt in Schwung, aggressiv, wild,
böse, Rock'n'Roll pur. Irgendwie unbeschreiblich, wenn man's nicht mit
eigenen Augen gesehen und gehört hat.
Murder City Devils
(Ballroom)
Im Ballroom war es mittlerweile fast unerträglich voll geworden. Wir hatten
eigentlich gehofft, dass die Leute nach verhaltenem Freitag und superbrutalem
Samstag am Sonntag dann teilweise schon wieder abreisen, doch das Gegenteil
war der Fall. Da ich mir die B-Movie-Rats dann unerwarteterweise bis zum
Ende ansah, kam ich im Ballroom an, als MCD schon bei der Sache waren.
Wie letztens in Stuttgart waren sie beinhart und wundervoll zugleich.
Eine phantastische Band, die auch optisch zu glänzen weiss (nicht nur,
aber auch wegen der Organistin). Leider ist auf meinen Fotos fast nichts
zu erkennen, da sie eine sehr dunkle Lightshow hatten. Der leichte New
York-Underground-Blues-Einschlag (Pate: Chrome Cranks) verliert sich etwas
durch den dafür untypisch überdrehten Punk-Gesang, und die Orgel sowie
die Gesamtharmonien ziehen die Sache sogar bis ans Psych-Garage-Ufer rüber.
Irgendwie finde ich den Sound der Murder City Devils sogar auf wohlige
Art und Weise angsteinflössend. Die Reaktionen des Publikums bewiesen
uns, dass sie in den USA schon wesentlich grösser sind, als wir dachten.
Und wie in Stuttgart bleibt einem nur, 4 Punkte zu geben. Was die hier
machen ist kein Scheiss, das hat Qualität, verdammt. Ich werde mir endlich
auch ihre LP's ziehen müssen.
Electric Frankenstein
(Ballroom)
Mit neuem Gitarristen auf altbewährte Art. Diese Männer machen Rock und
ich kann mich dem nicht entziehen.
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The Lazy
Cowgirls (Ballroom)
Langsam schlugen wir unsere Wurzeln im weniger attraktiven Ballroom, doch
diese drei Bands in Folge zwangen uns, länger hier auszuharren. Es ist
ja auch nicht, als hätte man sie noch nie gesehen, doch was wirlich gut
ist, kann man sich immer wieder reinziehen. Country, Rock und Punk zu
vereinen haben die Lazy Cowgirls für sich gebucht. Mir ist weltweit kein
besserer Act für die diese Aufgabe bekannt. Beim wievielten Album sind
sie jetzt eigentlich? Beim siebten? Eins gleicht dem anderen, denn sie
sind sich treu geblieben, doch jedes für sich hat eine grosse Anzahl an
Songs, die ins Herz gehen. Diese Band hat Soul, ist unwahrscheinlich sympathisch
UND ... durfte als einzige im Ballroom eine Zugabe geben. Right. Johnny
Legend lag ihnen zu Füssen. Am coolsten fand ich dann aber doch das japanische
Girl im grellgelben Techno-Shirt, das nicht aufhörte, sich im Fotografengraben
zu winden und zu biegen um immer noch ein weiteres Foto der attraktiven
Herren ohne Haare zu schiessen. Bizarr. Dabei sieht insbesondere Bassist
Leonard Keringer immer rassiger aus. The Living Skull. The next time you
meet this guy you can suck his boner (literally).
Real Kids (Ballroom)
Auch diese Legende liess uns zunächst noch im Ballroom harren, doch bereits
nach zwei Songs hatte ich den Eindruck, dass sich hier nichts mehr ändern
wird. Klar, ich fand ihren poppigen 3-Akkord-60s-Rock auch noch nie so
umschmetternd, doch sie hatten einfach einige Hits, die einem hängenbleiben.
Keine Ahnung, was die Jungs zwischen 1979 und 2000 so getrieben haben,
auf der einen oder anderen Position hatten sie sich auch verjüngt, doch
es war recht schwer das noch genau auszumachen, denn mittlerweile war
der Laden so voll, dass man nicht mehr näher als auf 15 Meter an die Bühne
rankam. Das machte keinen Spass mehr und so wanderten wir, irgendwie erleichtert
und nach drei prachtvollen Bands auch etwas ausgepowert, ab Richtung Showroom,
egal was sich dort gerade so tat.
Pearl Harbour (Showroom)
Kein Wunder, dass oben alles aus den Nähten platzte. Hier unten tummelten
sich vielleicht gerade mal hundert Hansel rum. Pearls Harbour war in den
80er Jahren bei den Tubes und sieht jetzt aus wie Dolly Parton als Stripperin
in einer Las-Vegas-Revue. Die Musik war sehr Cramps-nahe. Der Gitarrist
hatte einen extrem verzerrten Sound, doch leider riss ihm eine Saite und
er brauchte eine Ewigkeit, bis der Laden wieder lief. Pearl fand das irgendwann
ziemlich scheisse, denn nach einer Weile fiel ihr nix mehr zum Überbrücken
ein.
Girls Crash Cars (Showroom)
Die hatten ja wohl die Arschkarte des ganzen Festivals gezogen. Oben gings
langsam schwer auf die Dictators zu und deswegen räumte sich der Showroom
bis auf den allerletzten Platz. Brutal echt. Die Jungs fingen zwar an,
ihren Pop-Punk in die Leere zu jubeln, doch es waren echt nicht mehr als
10 Leute im Raum, die irgendwo hinten an der Bar hingen. Nur 30 Minuten
später sah ich die Jungs übrigens auch im Ballroom. Die hattens dann wohl
aufgegeben. Zu wenig gesehen und zu üble Bedingungen um ihnen wirklich
eine Wertung aufzudrücken.
The
Dictators (Ballroom)
"Probably the most anticipated band on the Shakedown" hiess es im Info.
Das schien zu stimmen, denn, wie schon erwähnt, hierauf konnte sich wirklich
die komplette Besucherschaft einigen. Wir erkämpften uns auch einen einigermassen
akzeptablen Platz, doch war mir die Dictators-Show eindeutig zu angeberisch.
Die wussten schon, dass sie hier vergöttert werden und liessen sich entsprechend
beweihräuchern, auch wenn die Einstellung der Band eigentlich ok ist und
Manitobas Ansagen frech und frisch von der Strasse kamen. Ross hatte seine
Manowar-Muskeln noch nicht ganz abgebaut und auch sein Posing und seine
Solis waren mir zu sehr Heavy-Metal-Proll. Ausserdem vermisste ich Manitobas
Afro. War schon klar, dass er den über 20 Jahre später nicht mehr trägt,
doch mir machte es den Eindruck, als hätte er die letzte Zeit zuviel gerappt.
Die Musik war natürlich spitze, wie gewohnt, Hit auf Hit, doch für 4 Frankensteins
hielt ich's dann auch einfach nicht lange genug aus und verpisste mich
wieder in den Showroom.
Motochrist
(Showroom)
Was wir schon vor dem Abflug in Frankfurt erfahren hatten, nämlich dass
die Hookers wahrscheinlich nicht spielen werden, hatte sich mittlerweile
bestätigt (als einzige Band liessen sie sich diesen Trubel entgehen, weil
sie zu faul waren, nach Vegas zu fahren) und deswegen entstand hier im
Showroom ein Loch, das die Veranstalter nutzten, um eine Pause einzulegen,
bis die Dictators fertig waren und sich der Rest des verbliebenen Publikums
zum endgültigen Abschluss des Festivals einfinden würde. Es war mal wieder
zwei Uhr morgens und Motochrist aus L.A. liessen die ehrwürdigen Säle
des Gold Coast Hotels zum letztenmal für den diesjährigen Shakedown beben.
Schwerer Hardrock mit alternativer Attitüde und einem unendlich langen
dünnen Elend als Sänger (und Bassist). Rockte gut ab und war ein würdiger
Abschluss, auch wenn die Jungs irgendwie nicht so gut drauf zu sein schienen.
Konnten wir aber nicht so recht verstehen, wo sie doch jetzt am Schluss
noch mal richtig abräumen durften, da der Saal von Sekunde zu Sekunde
voller wurde und die Leute ausgelassen feierten. Irgendwie waren die dann
auch viel zu schnell fertig. Aber erst nachdem noch ein paar Stars die
Bühne betreten hatten, um beim letzten Song mitzusingen, bspw. Terri (mal
wieder), die dann sogar doch noch den Mut aufbrachte, ihre Titten zu zeigen.
Prost.
? (Showroom)
So blieb dann sogar noch Zeit für eine kurze Einlage. Was zunächst wie
eine Session anmutete, entpuppte sich als eine Band aus Texas, deren Namen
ich nicht mitbekam und die wohl zufällig komplett anwesend waren, vielleicht
sogar auf so die Gelegenheit gewartet hatten. Das waren superjunge Burschen,
die ganz schön wild losfegten und satt auf Sex Pistols setzten. Nach zwei
drei Songs war allerdings plötzlich Schluss und ich war langsam zu betüddelt,
um alles genau mitzukriegen. Irgendwie schien's eine technische Panne
zu geben, die den Gitarristen überforderte, denn jemand schnappte sich
das Mike und entschuldigte und preiste die Jungs gleichzeitig mit: "Sorry,
but he's just fifteen." Nungut, vielleicht (aber ich glaube es nicht)
wird man ja nochmal von ihnen hören. Ich würde sie wohl schon wieder erkennen,
denn das Gebiss des Schlagzeugers hätte, trotzdem auch er keine 20 gewesen
sein kann, kaum angefaulter sein können und die Pizzavisage des Sängers
wird mir auch noch eine Weile erhalten bleiben.
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