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Alex Chilton - Like Flies On Sherbert | The Pop Group - Y

The Pop Group - Y (Radar, April 1979) LP Ich bin schon so ein Blödian. Jetzt weiss ich wieder, warum ich meine Pop Group Platten schon vor 20 Jahren verkauft habe. Advantgarde, die aus Punk entsprungen ist. Die versuchen wirklich jeden Impuls an Gefälligkeit zu unterdrücken. Absolut das Gegenteil ihres Namens. Nervend ohne Ende. Trotzdem Legende. Im Gegensatz zu der Avantgarde eines .. sagen wir mal ... Captain Beefhearts ... bewegen sie sich aber leider auf künsterlisch erbärmlichem Niveau. Das ist eben auch ein Teil des Punks. Frei nach dem Motto: Kunst ist etwas das man nicht kann, denn wenn man es könnte, wäre es ja keine Kunst mehr. Mich wundert nicht, dass die den Goldenen Zitronen total reinlaufen. Hat Mark Stewart (Sänger der Pop Group) nicht beim letzten Album mitwirken dürfen? Die Zitronen haben hier einiges abgekuckt, auch wenn sie lang nicht so radikal sind. Die Pop Group war aus Bristol und hochpolitisch, 1981 aber schon wieder aufgelöst. Mein Fall sind sie nicht. (Ralf, 19.3.11)

Alex Chilton – Like Flies on Sherbert (Peabody, 1979) LP Ein desaströses Werk. Eine Platte wie eine Party, die ihren Zenit schon lange überschritten, es aber noch nicht gemerkt hat. Hier klingen sogar die Instrumente besoffen. Alles aber auch alles eiert. Jeder spielt wo und wann er denkt, was der Mix sogar noch deutlich hervor holt, vor allem die deplaziert wirkenden Einzeltöne, wenn einer einfach mal wie wild aufs Klavier haut, wo das eigentlich nicht hingehört oder irgendeiner der Gitarristen plötzlich wieder aufgewacht ist und kurz mal drei Akkorde voll aufgedreht reinballert, bevor er wieder im Koma versinkt. Die Songs verlieren sich immer wieder in dramaturgischen Sackgassen und finden nicht mehr heraus, wenn sie es überhaupt schaffen, irgendeine Energie aufzunehmen. Oft schleppt sich die Band mehr oder weniger vorwärts, bevor alles ins Schwanken gerät. Oder konnten sich die Musiker während des Spielens nur nicht mehr richtig erinnern, wie es weiterging, dudelten noch etwas und hörten dann einfach auf. Dagegen wirkt sogar ein völlig quarzverdröhnter Johnny Thunders noch kontrolliert. Dennoch überträgt die Platte einen herrlich-unschuldigen Charme und eigentlich befinden sich hier eine ganze Reihe wunderbarer Hits drauf, die anderen Bands möglicherweise an den Rock’n’Roll-Himmel verholfen hätten. Alex Chilton war in den 60ern ein Teenie-Star als Sänger der Box Tops. Diese anfänglichen Erfolge konnte er später nie mehr wiederholen. Er brachte aber noch viele Solo-Alben auf kleinen Labels heraus und wurde gefeierter Kult-Star der Indie-Fraktion. Dies ist meine absolute Lieblings-Rock’n’Roll-Platte. (Ralf, 22.3.09)